MONA LISA DIVERS

Über eine „verrückte Mona Lisa“ kann man nur lachen, wenn man weiß, wie Leonardo sie gemalt hat. Auch die „verrückte Oper“ lebt nicht von der Provokation, sondern vom Kontrast – zum Original. Ohne das Original wird das Absurde belanglos.

 

Deshalb: Das Original gehört auf die großen Bühnen – in Staatsoper und Volksoper. Das Experiment, das Abseitige, das Wagnis – dafür gibt es Orte wie das Theater an der Wien und die Wiener Festwochen. Beides hat seine Berechtigung. Aber es braucht Ordnung im Spiel.

 

Heute ist fast alles nur noch „verrückt“. Das ist kein Zufall – es ist gewollt, gemacht, verursacht. Von Politikerinnen und Politikern, die nicht wussten, was sie taten. Die keine Liebe zur Kunst hatten, sondern nur zum eigenen Ego.

 

Sie waren gegen alles – aber für nichts. Sie haben Kulturpolitik gemacht, ohne Kultur zu kennen. Nicht das Wahre, Gute und Schöne hat sie geleitet, sondern Taktik, Machtspiele und Selbstinszenierung.

 

So stirbt Hochkultur nicht durch äußere Feinde, sondern durch innere Gleichgültigkeit. Und am Ende bleibt ein Land ohne Seele – aber mit vielen „Events“.

 

GRATSCHI 2025